Ich arbeite leidenschaftlich gerne mit Lebensmitteln und probiere am liebsten neue Sachen aus. Dazu braucht es die besten Rohstoffe und ein Verständnis dafür, wie man diese produziert. Einige Grundlagen dafür konnte ich mir bei meinem Studium der Lebensmittel- und Biotechnologie aneignen. Das Handwerk zum Ölpressen brachte mir mein Vater bei, der Anfang der 90er Jahre als einer der Ersten mit dem Ölpressen für die Direktvermarktung begann.
Am wichtigsten ist es mir, hochwertige Öle aus biologischer Landwirtschaft zu produzieren. Dafür ist neben den Rohstoffen eine schonende Pressung wichtig. Nur kalt gepresste Öle enthalten noch alle wichtigen Inhaltsstoffe und vor allem den unverwechselbaren Geschmack. Die Qualität meiner Öle wurde mit zahlreichen Goldmedaillen bestätigt, unter anderem mit dem Ölkaiser, der höchsten Auszeichnung der Direktvermarktung.
Seit 2018 arbeite ich daran, am neuen Standort ganz in der Nähe eine Streuobstwiese aufzubauen und aus alten Sorten unter anderem Essig zu produzieren. Die Produkte werden dann vor Ort verkauft.
Was verstehe ich unter „Nachhaltig Wirtschaften“?
So wie es meinem Vater immer schon von zentraler Bedeutung war, nachhaltig zu arbeiten, ist es für mich auch selbstverständlich, die Rohstoffe regional zu beziehen. Sofern es das Klima und die Fruchtfolge zulässt, kaufe ich die Bio-Ölfrüchte im Innviertel ein, unter anderem die Bio-Sonnenblumenkerne von meinen Brüdern. Weiters arbeite ich von Beginn an mit ein paar ausgewählten Landwirten aus der näheren Umgebung zusammen. Auch für den „Presskuchen“ gibt es Verwendung. Diesen kann mein Bruder als wertvolles Futtermittel für sein Bio-Geflügel am Hof nutzen.
In meiner kleinen Landwirtschaft, die aus etwa 2ha Wiese mit Obstbäumen, Sträuchern und Kräuterpflanzen besteht, fördere ich das Gleichgewicht von Schädlingen und Nützlingen bzw. Artenvielfalt. Dadurch habe ich neben meinen Honigbienen genug wildlebende Insekten zur Bestäubung meiner Obstbäume und kann somit eine gute Ernte erzielen. Schädlinge wie die Blattlaus werden durch diese Art der Landwirtschaft von Marienkäfern, Ohrwürmern und Hornissen in Schach gehalten und meine Katzen sorgen dafür, dass die Wühlmäuse nicht zu viel Schaden anrichten.
Die Bio-Weidegänse ersetzen auf natürliche Weise den Rasenmäher, so kann ich leichter mein reifes Obst ernten. Weiters wird durch sie die Wiese gedüngt und der Stallmist dient in Form von Kompost als Düngemittel für alle Pflanzen.
All diese Maßnahmen sorgen für einen gesunden Boden, Förderung der Artenvielfalt und einen schonenden Umgang mit Ressourcen.